(Translation follows) 9:15 Mails, Uploads, Umloads, Materialsichtung, Bildbearbeitungen, Telefon.
10:23 Ein Foto der künftigen Hörstation in der Gießener Stadtbibliothek im Posteingang. Große Freude und Dank an den Leiter, Herrn K.
10:40 Die Mutter am Telefon möchte das Wort „explizit“ buchstabiert bekommen. Die Ethnografin stammt aus eher einfachen Verhältnissen. Ein vor sich hin häkelndes, lesendes, laubsägendes, töpferndes, Katzen streichelndes Mädchen, das die Vorzüge sicherer Distanz mehr oder weniger beharrlich für sich nutzte. Aufbruch!
11:55 Ankunft LGS Lichtkirche.
Aufnahme Glocken. Ich erdulde den musikalisch orientierten Gottesdienst. Eine Dekanin, vietnamesischer oder koreanischer Herkunft sitzt am E-Piano. Es klingt wie Elton John auf LSD mit Valium. Gute Worte der Pfarrerin, Bezug aufs Fußballspiel, die moderne Predigt, Aktualität, Gerechtigkeit, Lied, Gebet. Eine elegante, ältere Dame in Gelb schräg hinter mir.
Im Anschluss: tolles Gespräch über den „Gießener Schlammbeisser“. Herr Meilinger macht Kostümführungen und spricht ebenso gewandt wie entspannt ins Mikrofon. Außerdem hat er das Modell der Lichtkirche, die hier als Spendenbox dient, selbst gebaut. Mehr zum Schlammbeisser ein andermal, hier reicht mir die Zeit nicht.
14:00 Der Gästeführer vom Vortag, Herr Günther Kühnel, besucht mich in der Sendestation. Wir sprechen über Kunst.
14:23 Aufbruch Bücherei, Hörstation einrichten
16:30 Hunger. Trotzdem Botanischer Garten.
Gespräch mit charmanter Aufsichtsdame, die mich wegen meines Fahrrads anhält. Interview, Gespräch. Wir gehen auf die Suche nach dem weiblichen Ginko.Nachdem wir ihn nicht finden, in der Nähe des Blindengartens sollte „sie“ eigentlich stehen, holt Frau Rödinger ihren Kollegen zu Hilfe. Wir finden den Baum. Unterwegs streichelt Frau Rödinger einen Fenchel. Sie mag Pflanzen zum Anfassen. Auch die Mahagonikirsche gehört dazu. Zwei schnieke junge Leute, alternative Punks oder ähnlich mit Hund, werden freundlich aufgefordert, den Park zu verlassen, da keine Hunde erlaubt seien. Zwischendurch sprechen wir über das Streicheln und Besprechen von Pflanzen. Frau R. hat keinen eigenen Garten und freut sich sehr über ihren Job. Sie gibt mir ein Brötchen mit auf den Weg. Und ich schau mir noch Afrika, Amerika und den Blindengarten an.
17:35 Plan weiter: Architekturen und Leute auf LGS. Mail mit Isa Balzer, die den Katalog macht für uns Künstler alle. Fotos von Architekturen und Leuten. Uploads, Umloads. Mail mit Pit. Muss mich auf seltsame Server einloggen und dort „rebooten“. Klappt.
19:27 Herr Hüssein umkreist den Caravan mit seinem Rasenmäher seit gut 45 Minuten wie eine wildgewordene Hummel. Eigentlich müsste alles gemäht sein. Die Abendsonne scheint. Gutes Licht, aber das Telefon ist tot. Ich warte darauf, dass es endlich RUHIG wird, damit ich mein Getränk genießen kann. Arbeiten die jetzt doch am Englischen Rasen?
Isa meldet, dass gleich da. Hole sie ab und muss Pflanzen aus dem Quellgarten sammeln. Finde ein Exemplar Cannabis sativa. Weil meine Telefonkamera tot ist, leiht mir Isa ihre. Im Studio Gespräch über Katalog und anderes.
21 Uhr Verlassen des Geländes. Kochen beim Gastgeber, Blumenkohlgratin.
22:30-00:30 Texte, Uploads, Bildbearbeitungen.
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