Datscha Radio Logo

Am Dienstag, den 23. Juni, sendet tesla.fm eine Stunde von “Datscha Radio Taipei”. Der Auszug stammt aus DRT # 4, Species and Environment, realisiert am 23. Februar 2019 im Treasure Hill Artist Village Taipei.
Sendezeiten: 12-13 Uhr; sowie mit Wiederholungen um 3-4 Uhr und 20-21 Uhr
Auf: https://teslafm.net/

Wir hören Margaret Shiu vom Bamboo Curtain Studio und Huang Chen-Chi, die Erhu, eine traditionelle chinesische Geige, spielt.
Produziert von Gabi Schaffner.

Tesla.fm ist ein experimentelles Radioprojekt der Künstlerin und Radioproduzentin Shak Benavides, aus Barcelona, Spanien.

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Datscha Radio kann hocherfreut bekannt geben, dass die Finanzierung für “Dazwischen: Die Sterne – Radiophonien des Alls” anlässlich der Sternschnuppenächte der Perseiden Mitte August 2020 gesichert ist. Das Projekt wird vom Amt für Weiterbildung und Kultur Berlin-Pankow und der Hans und Charlotte Krull Stiftung, unterstützt.

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Datscha Radio on Air. Photo: ©Gabi Schaffner

Wie geht das eigentlich, Radio im Garten zu machen? Zwischen ‘Bugs’ und “Beetle Bread”, im Bann des Mondes, in den frühen Morgenstunden… Wie können der Garten und seine Ökologien im Radio erklingen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der radiophonen Untersuchungen und Archivausgrabungen darüber, was Datscha Radio besonders macht. Im Auftrag des Kunstradio Wien wurde von Gabi Schaffner eine 51-minütige Soundcollage zusammengestellt, die nun ausgestrahlt wird:

Sneak Preview HERE

Includes excerpts of Datscha Radio 2017 and the Nightgardening series 2019 plus additional material. Datscha Radio Berlin is realized with Kate Donovan, Helen Thein and Niki Matita.

Liste der mitwirkenden Künstler*innen, in Reihenfolge ihrer Erscheinung

Intros Datscha Radio aus 2017 und 2019

Sarah Washington: Analogue Birds, Datscha Radio 2014 (Backdrop)

Hidden Stories Singers (Dafne Della Dafne, Rosanna Lovell, Zara Verity Morris, Shanti Suki Osman, Mary Beth Volker): Let Us All Speak Our Minds von Elizabeth Knight

Martha Zapparoli: Improvisation – inaudible sound project 

Silky Toss & Pete de Ville: Sugar Bee, von Eddy Schuler

Frieder Butzmann. Twitter Twitter Tirili.

Seamus O’Donnell und Mi Ho: Freshly Squeezed Juice (Backdrop)

Moderation Niki Matita
Datscha Abendchor mit Seamus O’Donnell, Mi Ho, Rosanna Lovell, Hans Kellett, Mat Pogo, Zelda Panda

Moderation Niki Matita (mit JD Zazie)
Marek Brandt: Musik für Nacktschnecken

Moderation Kate Donovan, Gabi Schaffner
Hans Kellett: Gardening with Perennials for Winter Interest
Hannes Wienert: Horchfelder 

Datscha Radio Madrid Jingle mit KTA Martin, Eva Kurly, Alberto Garcia und Romi Casile

Niina Lehtonen-Braun: Pikku Lintu

Tech Check. Donovan, Schaffner, Thein

Niina Lehtonen-Braun: Iltakahvit

Kat Austen: The Beetles’ Harvest Supper

Helen Thein und Christy Spackman: The Scent of Water

Hans Kellett: Polar Star. Aus der Serie „10 (S)Cent Poems“ von Gabi Schaffner

Niki Matita und Walter Schulze: Secret-en-plein-aire 

Moderation: Niki Matita
Lukatoyboy: 7“ Bird Vinyls (Backdrop)

Mimi Coertse: The Nightingale and the Rose, 1932. Von Camille Saint-Saens. 

Nightingale. Live Stream Nightgardening

Jari Koho: Piano / FM Radio / Loop(Backdrop)

Helena Otto: Moon & Beetroot aus der Performance „To the Belly and Back“ mit Jasmina Al-Qaisi

Niki Matita und Walter Schulze: Secret-en-plein-aire (Backdrop)

Ela Spalding: Lesung aus „The Anthropocene“ von Christian Schwägerl

Kate Donovan: Gratitude Ritual 

Ana Berkenhoff: Beast Jetzt (Tiny Sample)

Ela Spalding: Sundown

Marold Langer-Philippsen: Maschkera (The Night Garden)

Peggy Sylopp mit Gabi Schaffner: Dämmerungsspaziergang

Jingle 

Sarah Washington: Datscha Owl, Datscha Radio 2012

Zusammenstellung, Schnitt und zusätzliche Töne: Gabi Schaffner, 2020

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Nightcall Radio by Kate Donovan: On magnetism and the unheard, unsung, of the night.
A live stream of a microFM transmission from a garden in Berlin. Starting at 21:15 CET, when the night officially begins, Nightcall Radio wonders which signals are sent at night – in the radio, in the garden – and which are also received.

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Dieser Frühling ist anders. Gut, dass es Radio gibt! Wir haben für Euch einige besondere radiophone Saaten zusammengestellt und schicken sie in naher Zukunft On Air hinaus zu Euch. Wunderbarerweise gibt es verschiedene “Saatverteilungsstellen”, die unsere Sendungen verbreiten.

Neues Sendestudio in Berlin
Am 31. März eröffnet das neue Sendestudio des frbb im Haus der Statistik am Berliner Alexanderplatz. Von 15 bis 22 Uhr sind Beiträge von Colaboradio, frrapò – freies radio potsdam, Ohrfunk.de, Ohrsicht, onda, Pi Radio – Sender Berlin 88,4 MHz, Radio aporee, Freies Bürgerradio Slubfurt, Radio PAX, Radio Woltersdorf, Studio Ansage…. und von Datscha Radio zu hören.

“Datscha Radio in a Nutshell” ist der Titel der 10-minütigen Radioklangkollage, die Niki Matita im Rahmen ihrer Beiträge vorstellen wird. Hier zu hören auf der Seitenleiste rechts (Credits am Ende dieses Postings). Wir freuen uns dabei sein zu dürfen und gratulieren der fr-bb.org zu dem neuen Studio!

Matters of Transmission bei Soundcamp, London
Kate Donovans Beitrag zum Soundcamp-Festival in London wird voraussichtlich zwischen dem 2. und 3. Mai gestreamt werden. “Matters of Transmission: Nightfall Radio” wird bei Sonnenuntergang beginnen und knüpft direkt an Kates radiophone Recherchen an: Radio als Naturphänomen, Magnetite, Erinnerung, Migration, Multispezieskommunikationen…
SoundCamp ist ein Kunstkollektiv im Stave Hill Ecological Park in Rotherhithe das seit 2013 besteht. Seine Praxis entwickelt das Kollektiv als Reaktion auf diesen Ort über Residenzen, Kooperationen und Aufträge kontinuierlich weiter.

Datscha Radio im Kunstradio Wien
Auch Wien hat den “Garten im Radio” für sich entdeckt. Im Rahmen dieses Themenparks sendet das Kunstradio voraussichtlich am 20. Mai eine 50-minütige Sendung von Datscha Radio. Eine Produktion von Elisabeth Zimmermann und Gabi Schaffner.

Datscha Radio in a Nutshell – Credits
Komposition und Bearbeitung: Gabi Schaffner 2020. Länge: 10 min

Ausschnitte aus:
Jingles, Proben und Mixe: 2012, 2014 Michaela Schimun, Ulrike Stoehring, „Datscha Owl“ von Sarah Washington 2012; Nightgardening III: Gabi Schaffner, Niki Matita; Datscha Radio Taiwan, 2019: Catherine Lee, Yi-Chun Liu, Mabel Wang und Ming-Chun Cheng; Datscha Radio Madrid, 2018: KTA Martin, Romi Casile, Alberto Garcia. Eva Kurly.
Radio art pieces (in order of appearance): Babosa, Niki Matita 2019; Seeds, Kate Donovan (mit Scout, Molly und Hunter aus ihrem Garten) 2019; Greenhouse Emissions: Kate Donovan und Ryan McFadyen 2017, Gymnospermium Pills, Gabi Schaffner, 2019, Stimme: Kate Donovan
Surprise Insert: Riesenkolibri. Frieder Butzmann bei Datscha Radio 2017
Choir: The Nightingale von Thomas Wheeler, gesungen vom Berliner Chor Singlust e.V. unter der Leitung und mit freundlicher Genehmigung von Andrea Eckhard. Datscha Radio Nightgardening I, “Die Nacht der Nachtigallen“ 2019
Beteiligte MusikerInnen: Hannes Wienert, Mimosa Pale, FX Schroeder
Ergänzende O-Töne: Gabi Schaffner



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Was ist ein Ritual, und was ist eine Zeremonie? Hat der Garten seine eigenen geheimen Rituale, die unbemerkt bleiben und über menschliche Sinneswahrnehmung hinausgehen? Und was ist mit den Energien, die ständig für die Arbeit und das Spielen verbraucht werden: Werden wir ihnen jemals unseren Dank aussprechen?

14 hours of radio on cue

Datscha Radios dritte Episode von Nachtgärtnern begann mit einem Wiegenlied der Künstlerin Ela Spalding. Anstatt zu singen oder Worte zu benutzen, sind Ela’s Schlaflieder verhalten gesummte, minimalistische Melodien, bei denen die Pausen ebenso wichtig sind wie ihre fragmentarische Melodie. Ela Spalding ist Mitglied der transdisziplinären Gruppe Archipel e.V.. Da sie zu Beginn der Sendung nicht anwesend sein konnte, hatte sie uns eine Auswahl ihrer „Sundown Songs“ vorab geschickt. Fortan würde unser Programm von ihren seltsam beruhigenden Sequenzen getragen werden, die in ihrer Nichtsprachlichkeit die Übergänge von Wachsein, Schlaf und Traum ebenso begleiteten wie die einzelnen Verwandlungen unseres Programms auf seiner Reise von Sonnenuntergang bis in die Tiefen dieser Herbstnacht.
In Bezug auf das Wetter hatten wir übrigens großes Glück: Der Abend spendierte uns Sonnenstrahlen, und die Temperaturen blieben mild. Seit dem Nachmittag hatte auch der Künstler und Koch Mathias Deutsch in der Datscha-Küche gewerkt, und so war auch für reichliches und gutes Essen gesorgt.

Mr Deutsch being asked about the menu.

Auf unsere Eröffnungsrede folgte ein Hauch von Magie: Niki Matita, die immer noch an einer starken Erkältung litt, musste zu Hause bleiben. Das Verbrennen eines Zweigs Salbei, begleitet von einem finnischen Hustenzauber sollte da helfen, so hoffte es das Radioteam Kate Donovan, Helen Thein und Gabi Schaffner.

Sei es nun trotz oder aufgrund der Allgegenwart magischen Denkens in unserem täglichen Leben, das Kreieren neuer sinnvoller Rituale oder ihre Betrachtung aus einer nicht-menschlichen Perspektive wird zunehmend schwieriger. Kate Donovans Dankesritual für die Energien, die unserer zivilisatorisches Dasein der Umwelt abverlangt, machte daher ebenso Sinn wie Helen Theins Fragen nach möglichen „rituellen“ Verhaltensweisen unter den Pflanzen des Gartens

Ritual of Gratitude

Inzwischen hatte auch die Blechtonne Gefallen an den toten Zweigen des Kirschbaums gefunden und spuckte Feuer und Funken unter dem sich verdunkelnden Himmel.
Datscha Radios Open Call hatte eine reichliche Ernte an Kompositionen internationaler Künstler eingebracht. Wir begannen mit einem Auszug aus Julia Drouhins (später vollständig gespielter) Klangperformance „Entretiens avec mes interieurs“ und Koho Jaripekkas „Piano / FM Radio / Loop“.

Brane Zorman, Radio Cona

Unser Überraschungsgast war der Künstler und Kurator Brane Zorman, der unverhofft im Garten erschien. Brane berichtete über seine aktuellen Recherchen und Kompositionen für das slowenische Kunst- und Kulturhaus in Berlin und seine Arbeit bei Radio Cona in Ljubljana. Währenddessen erwartete die „Blaue Blume des Todes“ auf dem Tisch zwischen uns auf ihre Stunde. Schließlich kam der Moment, in dem unser Gast die Pflanze mit einem Gummihandschuh anfassen durfte.

This flower holds dark and deadly secrets

Aconitum napellus (hier als spätblühende Sorte Carmichaelii) ist wahrscheinlich die giftigste Pflanze in Mitteleuropa. Dem Mythos zufolge erwuchs sie aus dem Geifer des Höllenhundes Zerberus, und schon in vorrömischer Zeit wurde das aus seiner Wurzel gewonnene „Aconit“ -Pulver als zuverlässiges Gift für Jagd und Mord verwendet. Zudem ist das Kraut hilfreich bei der Rückverwandlung von Werwölfen, daher sein englischer Name „Wolves Bane“. Dennoch verschönerte seine prächtige Blüte das Wintergartenstudio.

An diesem Abend (und anschließender Nacht) war unsere Zuhörerschaft in der Tat eine „Mixed Crowd“. Unser Termin von Nachtgärtnern III fiel mit dem „Welttag des feministischen Radios“ zusammen. Ab 23 Uhr wurden unser Programm daher europaweit von einigen freien Radios übernommen, und Sound Art Radio in Devon, Großbritannien, verfolgte unser Programm schon ab 19 Uhr in Auszügen (Liste der Radiosender am Ende dieses Textes.) Da die meisten unserer Gespräche auf Englisch stattfanden, war es vor allem Helen Thein, die sich um ihre deutschen Übersetzung bemühte.

Listening pumpkin

Niki Matita hatte einen Soundwalk vorproduziert, bei dem sie mit der Katze Fiep durch den Gartenabschnitt eines Schiffes spazierte. Wir spielten „Nachts im Garten der MS Sputnik“, gefolgt von Joan Schumans großartigem Stück „Ligature“, in dem sich zwei siamesische Zwillinge gegenseitig in den Schlaf flüsterten. Es folgte Mariah Blues „Hypnagogia“, über auditive Halluzinationen, die beim Einschlafen auftreten.

Iltakahvit with Niina

Gegen 21 Uhr kam die finnische Künstlerin und Performerin Niina Lehtonen-Braun gleichzeitig mit Ela Spalding und Niko de Paula Lefort im Garten an, wobei letzterer einen riesigen Koffer bei sich trug.

Iltakahvit with Niina Nokkonen“ erwies sich als ein entzückender spontaner Vortrag, bei dem finnische Wiegenlieder, Ratschläge und Sprüche von Mutter und Großmutter, Zu-Bett-Geh-Rituale und natürlich die Kunst des Kaffeebrühens mit und ohne hausgemachten Brandy zum Einsatz kamen. Alle, die da zuhörten, werden von jetzt an niemals ohne Taschentuch ins Bett gehen … und wir werden immer saubere Unterwäsche und das schönste Nachthemd tragen!

Measuring the coffee for Niina’s bedtime stories

Unser Programm wurde mit Martyna Posnanskas „Requiem for a Fly“ fortgesetzt, gefolgt von der Einführung eines neuen Zeremonial-Formats. In „Breaking Nuts“ wurden die Haselnüsse des Gartens geknackt, um herauszufinden, ob sie Geschichten enthielten. Die meisten von ihnen taten es!

Kate Donovan verwendete ein Walkie-Talkie für ihre Performance vor der Datscha und las einen Text von Rikki Ducornet zum Thema Nachtspaziergänge und Imaginationen. „Während der volle Mond die Sandwege beleuchtete, unterhielt ich diese Träumerei: Ich stellte mir einen Planeten vor, wo Sprachen so spontan wüchsen wie Kristalle; ich tat, als wären diese Fossilien – in ihrer runden Vollkommenheit – die Samen neuer Monde.“

Ms Donovan reads Ducornet

Niko de Paula Leforts Koffer erwies sich als modularer Eurorack-Synthesizer. Seine Performance „Aurality“ beschrieb er als Live-Probe für Kompositionen einer neuen Serie, die im November in „Acud Macht Neu“ in Berlin zur Aufführung kommen würden.

Von da ging es direkt von einem Archipel-Mitglied zum anderen: Ela Spalding stellte ihre Arbeit „Ocaso / Sundown“ nun live vor. Ela führte mit uns eine spezielle „Schlafenszeit-Routine“ durch, las eine Geschichte (über das Denken an Berlin in einem tiefen Zeitkontext) und sang ein weiteres Wiegenlied.

“Aurality” with Niko de Paula Lefort

Gegen 23:30 Uhr wickelte der Künstler und Musiker Ansgar Wilken seine Percussion-Instrumente aus einem Handtuch und breitete sie auf dem Boden aus. Darunter befanden sich eine Handschaufel, ein Metallaschenbecher, eine Vorhängekette, winzige Gongs, Murmeln in einer Schüssel und weitere diverse Gegenstände aus Draht, Gummi oder anderen Dingen. Ansgars Konzert führte uns zu „The Secret Rhythm of Tulpen und Narzissen“. Mit unglaublicher Geschwindigkeit wurden die Objekte betrommelt, beklopft und gestreichelt, gezupft und geziept, arrangiert und re-arrangiert in Mustern, die man hören und sehen konnte. Unser anschließendes Gespräch erörterte morgendliche Rituale – von den unveränderlichen Bewegungsmustern des Sich-Abtrocknens nach der Dusche bis zur Katastrophe fehlender Milch im Morgenkaffee.

Too fast to get captured on film: Mr. Wilken

Inzwischen waren noch mehr Gäste angekommen und genossen draußen am Tisch Essen und Trinken. Podcasterin Laura Lukitsch war gekommen, um Material für ihre nächste Radiosendung aufzunehmen. Neben der Feuertonne stand der Radiokünstler Marold Langer-Philippsen und richtete seinen Rekorder auf die zischenden Flammen, in Vorbereitung auf seinen Auftritt in den frühen Morgenstunden.

Mitternacht: „The Beetles’ Harvest Supper“ sah die Künstlerin und Wissenschaftlerin Kat Austen mit einer Schüssel Mehl, etwas Milch, einem Ei und mit Backpulver gefüllten Löffeln aktiv werden. Bezug nehmend auf ländliche Ernterituale und deren Ziel, eine gute Ernte für das nächste Jahr zu sichern, führte Kat den „Ritus künftiger Käfer“ durch, um im nächsten Jahr ein reichhaltiges Ökosystem für Insekten zu gewährleisten. Dies beinhaltete das Backen von Geister-Käfern aus Maismehl, eine Beschwörung verbleibender Käfer der Saison mit einem lauten BANG !, und das gemeinschaftliche Teilen der Mais-Käfergeister um Mitternacht.

Don’t forget the antenna, or the spell won’t work

Niki Matita hatte zwei weitere Vorproduktionen vorbereitet: „Knöpfrunde“, ein kurzes Hörspiel von Hermann Bohlen, und „Mitternächtliche Klangreise“, eine Aufführung des Berliner Musikerin, Schamanin und Heilerin Zelda Panda. Weitere Kompositionen aus dem Open Call fanden ihren Weg on Air, darunter zwei Werke von Chelidon Frame, eines von Alex Head (Kurator des Berliner Radioprojekts „Networked Independence“) und Ana Berkenhoffs „Beastjetzt“. Umrahmt von „After the moonrise“ und „Low rise“, stellte Mme Schaffner Singing Fires“ vor, eine Zusammenstellung archivierter Fieldrecordings aus dem Jahr 2004, die die Musikanthropologin Sisukas Poronainen anlässlich eines zeremoniellen Festes in Pauanne, Kokkola, im Westen von Finnland aufgenommen hatte.

Not singing but conversing: Kate and Kat in a fiery surrounding

Die Gesänge wurden meistenteils in Gegenwart eines Feuer gesungen und enthielten Texte aus der Kalevala, einem kosmogonischen Mythos, der 1835 von Elias Lönnerot zusammen gestellt wurde. Obwohl im 21. Jahrhundert aufgezeichnet, mutete die Atmosphäre dieser Lieder und „Runos“ (Zaubersprüche) fast vorzeitlich an.

Eine neue Runde „Breaking Nuts“ mit Helen Thein, Gabi Schaffner und Kate Donovan erbrachte weitere wundersame Geschichten, darunter auch die etwas traurige über ein Geschwisterpaar, das in einer Walnuss wohnte und von uns entzweigebrochen und verzehrt wurde.
Weiteres Wiegensummen von Ela stieg in den Äther auf, ebenso Leon Twardys „Excerpt of Nana“ sowie eine noch lang knisternde Aufnahme des Datscha-Feuers.

A blue mask for “Maschkera”

„Maschkera“ von Marold Langer-Philippsen begann um 3:30 Uhr in einem meditativen Tempo mit Geräuschen, die vom Feuer draußen aufgenommen waren, gesprochenen Worten und interstellaren Telefaxen aus seinem Projekt „Moon Bouncing“ von 2019. So erwuchs Tonschleife nach Tonschleife aus diesen und weiteren Klängen, die live erzeugt wurden (Glocken, Händeklatschen, Telefonwiedergabe). “Maschkera” nahm Fahrt auf, und der Künstler atmete in eine blaue Maske, die er klanglich so modifiziert hatte, um je nach linkem oder rechtem Mundstück verschiedene Klangfarben zu erzeugen,

Re-sounding faxes from the moon

Mit Einbruch des Morgens, gegen 6:30 Uhr, kam unser letzter Gast, die Künstlerin und Informatikerin Peggy Sylopp, zu einem besinnlichen Morgenspaziergang, der für 7 Uhr angesetzt war. In ihrer Hand hielt sie ein selbstgefertigtes Gerät, das es uns erlauben sollte „To Hear how you Like To Hear“. Aus ungeklärten technischen Gründen mussten wir unseren Spaziergang durch den Garten jedoch ohne dieses sinneserweiternde Hörgerät machen, das Peggy in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut „für Menschen mit und ohne Hörbehinderung“ entwickelt hatte.

How to hear what you like to hear

Zurückgeworfen auf unsere schläfrig schlaftrunkenen Sinne erkundeten wir die Beete, schnupperten an letzten Rosen des Jahres, sammelten gefallene Äpfel auf und sinnierten über den rosig glühenden Kondensstreifen eines Flugzeugs, der sich langsam in einem nächsten strahlenden Herbsttag auflöste. Wir danken fürs Zuhören!

8:00 Uhr: Es ist Zeit fürs Frühstück, ein letztes Foto…und erste Planungen für ein Datscha Radio in 2020.

Not quite awake but quite awake: The Datscha ladies

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Rezept für gebackene Käfergeister (Ritual künftiger Käfer)

  • Around 500g of baking flour
  • One large egg
  • A teaspoon of baking powder
  • Milk 

Mix together the flour and baking powder thoroughly. Make a hollow and break in the egg. Add a splash of milk and begin to mix. Gradually add more milk until the mixture is stiff and before it becomes sticky. If you add too much milk, add a little flour to compensate. Spread flour on a baking tray. Take a ping pong ball sized portion of the mixture and form it into a beetle shape, then place it on the baking tray. You can use spaghetti or cloves for the antennae. Repeat until all the mixture is used. Bake in the oven at 150 degrees for 10 minutes. To summon the beetles you can try throwing copper chloride in the bonfire, but they only come on special harvest days….

NightGardening III was rebroadcast (in parts) by: World Day of Feminist Radio (Freirad Innsbruck, Freies Radio Neumünster, Free FM Ulm, SoundArt Radio, Freies Radio Berlin Brandenburg (colaboradio, frrapo Potsdam and Ohrfunk).

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Die Stadt Palazzolo Acreide liegt 43 Kilometer von der Stadt Syrakus entfernt in den Hyblean Mountains. Der Friedhof ist eine Stadt aus Stein und hat wahrscheinlich mehr Einwohner als die Stadt der Lebenden.

A city of the dead
…with rows of fresh flowers

Vorgestern hatten sie jedoch noch den “Il Giorno dei Morti” gefeiert, und wir fanden den Friedhof voller Blumen. Die Luft war gesättigt vom Duft der Lilien und dem schwankend kräutrigen Aroma der Chrysanthemen. Die Nachmittagssonne schien auf Granit und Sandstein, es gab beeindruckende Familiengewölbe in Form kleiner Kathedralen, und Gräber, auf denen die Marmorplatten so schwer lasteten, dass die Toten darunter selbst am Tag der Auferstehung sie würden heben können …
Die Toten hier ruhen nicht in der Erde, oder doch? Wie sollten diese massiven Steine nur gehoben werden?
Viele Steine ​​waren mit fein gemeißelten Rosengirlanden geschmückt, ganz im Stil sanft gerundeter Rokokorosen (im Gegensatz zu den Rosenreliefs auf deutschen Friedhöfen, die normalerweise eine Blume im Tee-Hybrid-Stil zeigen). Vielleicht war dies damals eine Spezialität des örtlichen Steinmetzes.

Stone roses
… and sunglasses (after dark)

Alle Grabsteine ​​trugen ovale Email- oder Porzellanteller mit einem Porträt des Verstorbenen, die meisten in Schwarzweiß. Strenge Gesichter, viele davon noch sehr jung. Einige Männer wurden mit Sonnenbrille porträtiert. Unter den Frauen gab es viele Schönheiten, die schon mit Anfang 20 oder Anfang 30 gestorben waren. Niemand lächelte (außer einer Dame auf einem farbigen Foto der 80er Jahre). Zeit, Sonnenlicht und Regen hatten sich auf die Oberflächenchemie der Porträts ausgewirkt: Silbrige Linien und Flecken verdeckten Teile der Gesichter oder veränderten teilweise ihren Ausdruck. Sie erinnerten an Fotografien von Geister-Séances, bei denen das Ektoplasma als silbrige oder weiße Substanz auf dem Bild zu erkennen ist. Aber auch ohne Makel sprachen viele Gesichter deutlich von den Strapazen des sizilianischen Lebens: schwarze Augen starrten unerbittlich auf die Besucher zurück, wie unbesiegbare Burgen thronten die Frisuren und eine unausgesprochene Traurigkeit lag um die Münder aller

Von Zeit zu Zeit
Amazing artwork

Es gab auch Rosensträucher, die neben den Grabsteinen wuchsen. Nach der Dicke ihrer Stämme zu urteilen, müssen sie alt gewesen sein. 50 Jahre, 70 Jahre und mehr. Ich fragte mich, warum oder wer eine Rose so dicht zwischen zwei Gräber oder an die Kante eines Steins pflanzen würde.
Diese Rosen, sagte Patti, “sind einfach aus den Sträußen oder Kränzen gefallen und haben Wurzeln geschlagen.” “Das sind gepfropfte Rosen”, sagte ich, “auf keinen Fall.”

Enjoying the sunlight
… despite the confinement

Wir kamen an Dutzenden Büschen vorbei, die direkt unter einem Grab hervor zu wachsen schienen. In meiner Vorstellung waren all diese Rosen zuerst da gewesen. Vielleicht war dieser Ort einmal ein Rosengarten gewesen. Oder, als der Friedhof gegründet wurde, waren die Gräber kleiner gewesen und mit einem kleineren Stein bedeckt. Jeder Rosenstrauch, der damals gepflanzt wurde, könnte weiter gewachsen sein, nachdem er den Marmor-Unsterblichkeitswahn der späten 40er Jahre gnädigst erduldet hatte.

A different arrangement with melocactus
Dead and alive at the same time: an opuntia
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OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Bäume, Mond und Feuer. Was bleibt da noch zu wünschen übrig, wenn man mit einer 14-stündigen Sendung über Nachtwanderungen, Rituale und Zeremonien befasst ist?

Die Dateien zum Nachhören natürlich – für den Fall, dass man sie verpasst hat oder einfach zu früh schlafen gehen musste. Die ersten sechs Teile von Datscha Radio sind ab jetzt auf MixCloud, die Restlichen folgen bis Allerheiligen.

Hier anfangen mit TEIL 1

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