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Der sechste Tag

Foto: Marold Langer-Phillipsen: Datscha-Radio@Ibis-Lounge, Dresden

Nein, es ist nicht so, dass unser Datscha-Radio nun plötzlich umgezogen ist, doch heute nacht sendeten wir eine Stunde via Marold Langer-Philippsens unvorhergesehenen Aufenthaltsort in Dresden. Dort blieb der Künstler (Autobahnprobleme) in einem Ibis Hotel hängen und sendete seine Show straight aus der dortigen Kantine: ORACULUM CYRILLI. Dies geschah zwischen 21 and 22 Uhr.

Der Tag  begann mit der Ankunft eines TV-Teams vom WDR, um einige Szenen für die Sendung “Ratgeber Technik” zu schießen. Datscha-Radio sollte erklären, wie Web-Radio funktioniert… naja, taten wir dann auch. Mark Matthes spielte noch mal Violine unter dem rosenlosen Rosenbogen und begab sich dann auf seinen Heimweg nach Leipzig. Um 14 Uhr kam die Imkerin für Stadtbienen, Erika Mayr, ins Studio und wir sprachen über Bienen und verwandte Themen, sehr schön jeweils untermalt mit passenden Bienenmusiken… und einem Glas Honig selbstverständlich. Im Zuge des Nachmittags kamen weitere großartige Shows an die Reihe: Eine mit Martin Howse von Mycelium Radio über Tellurische Substrate, die nächste mit der Sängerin und Harfenistin Joulia Strauss. Das Wetter war ein Traum. Eltern, Brüder, Gäste und Freunde fanden sich ein. Spezieller Überraschungsgast war Werner Gutmann, der in außerordentlich großzügiger Weise unser Datscha-Radio-Kontingent an Bier, Wein und Brot aufstockte. Vielen Dank!
Später, in der Nacht, öffneten im Garten Peter Ihlenfelds zwei weitere königliche Blüten ihre  Kelche. Diesmal rochen sie nach Schokolade.

 

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The Fifth Day

Part 1: The weather is drizzly, but later on it will clear up and the light will be just as on the EP cover  above. Of course there’s a reason for this placement: Around 6 pm we will have Gudrun Gut live with Mo Loschelder from Media Loca as Datscha-Radio studio guests. The Mark Matthes Kammerorchester has meanwhile also arrived. An apple cake is being prepared too.

 

 

 

 

 

 

 

Part 2: Almost 1 pm. Pit Schultz and Verena Kuni are presently excelling in the “ghost hour” with wolf sounds and anecdotes on Night people vs. Morning people as well as on dogs, cats and owls. Gudrun Gut got lost on her way to Datscha-Radio, walked her trolley almost to the neighbouring village of Lübars but was luckily re-captured. There evolved a very agreeable talk, together with Mo Loschelder from Media Loca (GG’s label), interspersed with lots of songs by exclusively female musicians. The Mark Matthes Kammerorchester started with some delay, some highly irritated neighbours turned up who demanded the volume (of violins, violins!) to be turned down. The apple cake – cooked by Michelle Teran– was gratefully received by everybody, by Mo’s aunt too. Iwanka’s (from Mix Cloud) niece climbed our trees and challenged Augustin for his third caught mouse: “Killing is evil”. Augustin was severely distraught and hid himself with his prey in the strawberries. Barbara Mürdter was also on-site, took a number of great photographs and found an interesting discussion partner in our garden neighbour Jürgen. Rindchen’s Weinkontor’s excellent wines found most grateful consumers, the marinated cutlets will remain with us for tomorrow, only Augustin’s food bowl needs a refill, but not until tomorrow, tomorrow….

By the way: yes, we had excactly the same weather as shown on the record cover above.

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Königliche Blüte | Royal Blossom

Eine kleine Sensation. Denn eigentlich erblüht sie in der Nacht. So standen wir gestern mit Peter Ihlenfeldt und anderen. Wartend. Doch im tiefen Dunkel fröstelte ihr wohl ebenso wie uns. Die schwangeren Knospen blieben verschlossen.

Die wärmende Morgensonne hat sie nun geweckt. Und so steht sie: In voller Blüte. Wahrhaft königliche Pracht.
Ein süsser Duft von Vanille durchströmt die Luft. Die Bienen sind selig. Wie wir.

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The Forth Day

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

The forth day started with a power cut around midnight. Our stream could be provisionally fixed, the intern internet stayed down though. Datscha-Radio carried on: A reading hour with Ms Bewernitz in the late morning, a dead mouse from Augustin, our Datscha cat. During the day several guests arrived, among them also Jörg Reinowski, artist and grandson of the famous pomologist Spamer. He brought with him a pumpkin, seeds of a rare kind of Japanese bindweed, self-baked bread and a number of interesting little bottles. After his 2-hour radio-show and together with fresh carrots from the Datscha-garden he conjured up from these ingredients (we left the mouse out) a delicious meal. Meanwhile, Pit Schultz ventured on a forced march (no bike, no car!) to the Märkisches VIertel to retrieve a new router for us. Around 5 pm Alex Bechstein (above) arrived with his personal choice of great garden music, most of it on vinyl. What he played was wonderful! Lacking a “puck” to play his singles, some sympathetic guests “carved” one from a piece of wine box’ cardboard. it worked. Later at night, cat Augustin supervised the mixes.
The following gallery will be extended as soon as we have a more relaxed access to internet again.

 

 

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Vierter Tag

Der vierte Tag begann mit einem Strom- und dann einem Routerausfall zur (Radio-)Geisterstunde gegen Mitternacht. Unser Stream konnte notdürftig geflickt werden, unser internes Internet blieb allerdings tot. Datscha-Radio jedoch machte weiter: Eine Lesestunde mit Frau Bewernitz am späten Vormittag, eine tote Maus von Augustin, dem Datscha-Kater. Im Verlauf des heutigen Tages kamen neben vielen anderen Gästen auch Jörg Reinowski mit einem Kürbis, den Samen einer seltenen japanischen Windenart, selbstgebackenem Brot und diversen Würz- und anderen Fläschchen, die später, nach seiner zweistündigen Sendung zur experimentellen Gärtnerei in Balkonien, mit Möhren aus dem Datscha-Garten (ohne die Maus!) zu einem köstlichen Mahl zusammenfanden. Inzwischen begab sich Pit Schultz auf einen Gewaltmarsch (kein Fahrrad, kein Auto) in das nächstgelegene Märkische Viertel, um einen neuen Router zu kaufen. Gegen 17 Uhr Ankunft von Alex Bechstein (im Bild), der aus seiner Plattensammlung und digitalen Musikbibliothek die feinsten Sachen spielte. Für seine Singles, für die hier kein Puck vorhanden war, wurde von geneigten Gästen extra einer aus der Pappe eines Weinkartons “geschnitzt”. Es funktionierte. Spät in der Nacht übernahm Kater Augustin das Mischpult.
Die folgende Galerie wird erweitert, sobald es möglich ist, wieder einen entspannten Zugriff auf das Internet zu haben.

 

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Composer’s Garden

Tonight, 10 pm the first stretch of the Composer’s Garden will be broadcast. The CG combines (usually) an interview with one of our open call artists with a selection of his or her works. For the remaining time, 1-3 other artists will be introduced. For the moment, we are preparing this first broadcast. So, images and links will be added later on.

Features artists today are: Dirk Huelstrunk (with interview), Etienne Noiseau, Sirpa Jokinen and Felix Schroeder.

The CG is also connected by it’s feel and content to the nightloop of the same night, in this case: Into the Forest.

Due to a breakdown of electricity last night (you might have noticed it) we decided to replay the whole loop which was also scheduled for last night. A new opportunity to take a walk into the forest of sounds!

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Nachtschleife 2: In den Wald hinein

In den Wald hinein

“In den Wald hinein” versammelt  in der Mehrzahl “waldige” Aufnahmen und Kompositonen. Wiesen, Bäume, Rosen, literarische Beiträge und Klangspaziergänge… Für den “Wald” wurden außerdem (wenige) kleinere Schnipsel aus dem Internet eingefügt. Die Playlist ist momentan noch ungeschönt. Die angegebenen Titel (einige von diesen noch Arbeitstitel) werde noch korrigiert.

mit Daniel Blinkhorn, DinahBird, Dirk Hülstrunk, Els Viaene, Etienne Noiseau, Michael Gatonska, Alexander Baker, Heidrun Schramm, Jorge Luis Borges, Lasse-Marc Riek, Mark Matthes, Norinen,  Patrick Franke, RawAudio,  Sirpa Jokinen, Terry Riley, William Engelen, hark, rawaudio/Fx Schroder.

Im Mittelpunkt stehen im wesentlichen Feldaufnahmen, doch dann wird diese “Ordnung” auch wieder umgangen. Es gibt keine wirklichen Regeln, wohl aber Atmosphären.

 

 

 

 

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Der neue deutsche Stil in der Gartenkultur war unlängst im Gespräch. Neben Präriegärten, die eine Gartenkultur der Wüste im mitteleuropäischen Klima wiederherzustellen versuchen, liegt der Zen-Steingarten sehr im Trend. Das Konzept von Standort und Platz  in der Japanischen Kultur wurde vom Heidegger Schüler Kitaro Nishida durchdacht. Ich hatte Tetsuo Kogawa gebeten, seine Wirkung auf Mini-Fm Rundfunkprojekte wie Datscharadio zu erläutern, welche in einem ostdeutschen Garten stattfindet, der zu einen künstlerbetriebenen Garten wurde.

In unserer Emailkonversation vom 19.08.2008 schrieb Tetsuo Kogawa:

Nishida umdenken: Jeder Text hat Möglichkeiten ihn weiterzudenken, seinen Ursprung zu überdenken, und sogar misszuverstehen. Wie du weisst, ist Nishida’s ‘Basho’ ein Zentralbegriff seiner Metaphysik.  Er versuchte, seine Metaphysik mit Ideen des Zen und des japanischen Buddhismus’ zu verbinden (besonders denen von Taisetsu Suzuki– — er ist viel interessanter als Nishida und beeinflusste auch John Cage). Aber ich muss sagen, dass, so lange man bei der Lektüre von Nishida’s japanischen Texten bleibt, sind diese sehr hermetisch-esoterisch geschrieben. Das ist ganz im Unterschied zu Heidegger.  Wie Erasmus Schoefer (“Die Sprache Heidegger’s”) geistvoll dargestellt hat, ist Heideggers Sprache ‘logisch’ (nach Husserl’s Begrifflichkeit sollte sie in der “transzendenten Logik” nicht “formalen Logik” verstanden werden). Nishida ist keinenfalls so. Seine Texte sind prätentiös. Ausserdem gibt es das Problem der japanischen Sprache. Sie ist völlig verschieden vom Deutschen. Sie ist im Grunde mehrdeutig. In diesem Sinne ist jede Übersetzung nur eine mögliche Ausdeutung seines Textes.

Auch sprichst du über ziemlich konkrete Themen wie Radio und Internet. Nishida diskutiert sicherlich über Technik, aber er war komplett taub gegenüber dem, was heute in der Technologie passiert. Er war ein Mann des alten Idealismus. Du kannst ihn reinterpretieren, aber für einen Leser, der seine Texte im japanischen Original liest, stellt jede Reinterpretation in Form einer  Übersetzung eine Fehlinterpretation dar. Übrigens steigt Haruki Murakami gerade aufgrund einer solchen “Fehlübersetzung” zu einem internationaler Schriftsteller auf.

Semiologisch gesehen, kann man seine Texte frei verwenden. Tatsächlich verdanken sich viele seiner Ideen einer Art von Fehlübersetzung der ursprünglichen, griechischen Philosophentexte. Nishidas politisches Interesse beschränkte sich auf sein Engagement für den rechten Flügel. Auch dies ist ein großer Unterschied zu Heidegger, der gewitzt genug war, seine Verbindungen zur Nazi-Partei in dem Moment abzubrechen, in dem ihm klar wurde, worum es sich hier handelte. Zwar wurde diese “Kehre” von Adorno angezweifelt, doch einen Sinn für Politik hatte Heidegger allemal.

In der Tat mag also die Fehlübersetzung die Ursache sein für eine ganze Reihe gärtnerischer Entwicklungen in den gegenwärtigen Trends der Gartenkultur.

Tetsuo Kogawa ist ein Pioneer der DIY Mikro-fm-Bewegung. Die Mikro-fm-Transmitter werden von ihm im Rahmen seiner live-Performances und Workshops als künstlerische Musikinstrumente eingesetzt. Seine “open hardware circuits” werden weltweit nachgebaut: Das analoge Format von Mikro-fm  ist somit zu einer eigenständigen Kunstform geworden.

Kogawas Vorschlag:

>> Ich denke, um eine minimale Interaktivität zu erzielen, werde ich eine Auswahl der Gartenbilder (Blumen und Bäume) in Klänge umwandeln. Diese Klänge werden automatisch ins Netz gesendet, und ihr könnt sie in Euer Programm aufnehmen. <<

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