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Tag "Weltgaertnern"

FlorettseidenbaumDer Florettseidenbaum, gehörig zur Familie der Malvengewächse, Unterfamilie Wollbaumgewächse, verblüfft durch einen ausgesprochen wehrhaften Stamm… und Unmengen handgroßer pinker Blüten. Dieser hier begegnete mir im Royal Botanic Garden in Melbourne.

Ceiba speciosa again

Es bleibt vielleicht zu erklären warum “Wollbaum” und erwähnenswert, dass der Stamm auch sehr bauchig werden kann, weil Wasser zu speichern vermag… (Interessierte können es aber auch selbst nachschlagen).

Ceiba speciosa

Australisch ist er ebensowenig wie die antarktische Buche, die mich wundern ließ, wie es denn Buchen am Südpol geben könne. Aber es ist ja auch eine “Scheinbuche” (Nothofagus antarctica), ordentlich eingereiht in die Familie der Scheinbuchengewächse und den “Buchenartigen” zugeordnet. Beide stammen ursprünglich aus Südamerika… und antarktisch meint hier der südlichen Halbkugel zugeordnet.

Scheinbuchecamelia 3

Unmöglich lässt sich die Fülle der Pflanzen in einem kurzen Eintrag wiedergeben, noch dazu, wo eigentlich Staunen viel schöner ist als Wissen…

Araucaria strange fruits

View RBG from ornamental lake

 

Der botanische Garten Melbournes ist ausgedehnt, sehr gepflegt und gewährt freien Eintritt. Er beherbergt außerdem eines der größten Herbarien der Welt, doch dazu später.

 

abutilon 2

View Vegetation

sunny papyrus

Obwohl  in Melbourne fast kein Vorgarten ohne (englische) Rosen auskommt, haben sie im botanischen Garten eher Seltenheitswert. Es gibt einen umrankten Pavillion, dessen schattige Basis ganzen Büscheln von Aronstab Heimat bietet und einen kleinen, eher abgeschlagenen liegenden Parcours.

Last summer roses

newly restored rose pavillion RBG

happy arum

Das Augenmerk liegt – dem Klima entsprechend – auf Nachgestaltungen australischer (Wald)landschaften und pazifisch/asiatischer/afrikanischer Habitate sowie auf Sammlungen zu einzelnen Pflanzenfamilien: Kamelien, Clematis, Farne oder auch Eichen, Eukalyptus und Bambus.

strange fruits 2

Die Pfade sind gesäumt von vielgestaltigen Schönmalven (Abutilons),  Kamelien, Begonien und anderen Gewächsen… um das wenigste zu sagen.

abutilon 1

Camelia

Gelegentlich liegen seltsame Früchte auf dem Asphalt und von fern, später in der Nähe, lassen sich die metallischen kurzen Pfiffe der Glockenhonigfresser (auch Glocken-Schwatzvögel oder eben [Manorina melanophrys) hören.

strange fruits 3

Begonias

Also alles sehr idyllisch, vor allem früh morgens, wenn die Touristen noch schlafen. Hier noch einige Ansichten mehr – sowie die blaueste Blume von allen.

some kind of aloe

not sage but similar

bluest of all flowers

 

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Clover Aboretum

Versteckt in den australischen Alpen liegt ein geheimer Garten, direkt neben der „Bogong High Plains Road“, die sich vom Mount Beauty hoch nach Falls Creek windet.

Clover war in den frühen 40ern des letzten Jahrhunderts ein Dorf mit 17 Häusern und Heimat der Arbeiter, die für das Kiewa Staudammprojekt arbeiteten. Das kühle und feuchte Klima wurde in den 50ern als Gesundheitsrisiko eingeschätzt und so zogen die Männer mit ihren Familien zurück nach Mt Beauty. Die Häuser wurden verkauft und der Ort eingestampft… und die ehemals gepflanzten Bäume der Natur überlassen.

Die Buschfeuer von 2003 fügten dem Aboretum schwere Schäden zu, beinahe 60 Prozent des Baumbestands verbrannten, Rehe knabberten die jungen Setzlinge weg bis ein 1994 gegründetes Komitee sich des Gartens annahm.

Unter den nicht-nativen Bäumen finden sich die sehr europäische Rosskastanie, japanischer Ahorn, ein Tulpenbaum sowie die unvermeidlichen Rhododendren.

Vollständiger Text und Originalquelle:
http://www.bordermail.com.au/story/2165772/clover-arboretum-makeover-for-a-slice-of-heaven/

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Botanische Hosentasche

Ab nächste Woche wird wieder am Wegesrand gesammelt: Seltsame Kängurublumen, falsche Verben, scheint’s ordinäre Disteln und was das Land um Bogong, Mt. Beauty und Falls Creek noch so hergibt…

blue fern

thistle

fake verbena

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The garden of the Cappuccine convent in Sortino lies deserted, enclosed by high walls, and less than 2% of the inhabitants have ever set a foot into it. Padre Matteo opened  its doors for us. A former orchard and herb garden that hasn’t been tended for years. It is overgrown with Iopomea, oranges lie in the grasses, giant fennel (Ferla) stalks stand briskly in your way. There are olive, almond and lemon trees. Crumbling stone steps lead up to the high cedars that flank the North side of the enclosure. To the South we can see the lands of prehistoric Pantalicca and the valley of the invisible river – “Anapo” means invisible and it is called like that because this river disappears three times in the ground and resurfaces again.

 

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Opuntia fruit

Hätte die Schlange uns anstelle des Apfels eine Kaktusfrucht angeboten (Opuntia ficus-indica),  wären wir heut immer noch unschuldig – wenn auch bedeckt mit kleinen entzündeten Beulen…

Die Sonne brennt, die Sicht verschwimmt in der Hitze, und der Boden des Kaktushains nahe dem Strand von Fontane Bianche ist voll mit pieksendem Unkraut und umher kullernden Kaktusfeigen. Deren winzige, mit Widerhaken versehene Stachelpolster können bösartig sein, daher sammle ich sie mithilfe einer Plastiktüte (statt Lederhandschuh) auf. Aber so oder so stecken doch ein paar dieser heimtückischen Glochidien in meiner Haut. Dazu stellt sich heraus, dass die Stachelchen vollkommen ungerührt auch Plastik durchstechen können.

Transportlösungen:

paper cactus bagleopardcastusbag

Wikipedia liefert ermutigende Infos zum Thema:

Glochidien (singular “Glochidium”) sind haarfeine Stacheln, im allgemeinen mit Widerhaken versehen, die um die Areolen von Kakteen der Familie der Opuntien gruppiert sind. Diese Glochidien fallen leicht von der Pflanze ab und verhaken sich in der Haut, wo sie Reizungen hervor rufen können. Verbleiben die Glochidien in der Haut, kann dies eine monatelang andauernde Dermatitis zur Folge haben.

Glochidien sind schwer zu entfernen. Bei dem Versuch sie herauszureißen bleiben die ca. 20-30 Mikrometer großen Widerhäkchen in der Haut stecken und verursachen dort eventuell Granulome (geschwulstähnliche Gewebeneubildungen). Probiert man, die Stacheln heraus zu lecken oder zu saugen, könnten sie sich an der Zunge verankern. Bekannte Methoden die Glochidien loszuwerden beinhalten die Verwendung von Heftpflaster, das hinterher abgerissen wird und heißem Wachs wie es bei der Haarentfernung gebräuchlich ist.  Martinez et al. untersuchten verschiedene Methoden um Glochidien aus der Haut von Hasen zu entfernen. Sie prüften dabei die Verwendung von Pinzetten, Klebstoff, Unterdruck-Atemmasken, Klebeband, Paketband und Pinzettenanwendung in Verbindung mit Klebstoff.

Die effektivste Methode war die Pinzette, wobei 76% der Stacheln entfernt wurden. Eine weitere Methode bestand im Auftragen einer dünnen Schicht Haushaltskleber, der mit dünnem Mull bedeckt etwa eine halbe Stunde lang antrocknete und dann abgelöst wurde: 63% der Glochidien waren damit erfolgreich entfernt.  Die Atemmaske sowie die Klebebänder erbrachten 40% und 30% Stachelausbeute. Allerdings zeigte sich hier drei Tage später eine höhere und länger andauernde Entzündungsrate als gänzlich ohne Behandlung. Wiederholte Anwendungen mit Klebeband verbesserten das Ergebnis nicht. Nach Martinez besteht die effektivste Methode darin, erst den Großteil der Stacheln mithilfe einer Pinzette zu entfernen und den Rest mit Haushaltskleber anzugehen. Hierbei beträgt die Erfolgsrate 95 %.

Pinzetten gab’s  keine im Haushalt. Soweit aber ist trotzdem alles ok und in der Tat schmecken die Kaktusfrüchte eigentlich ganz gut und sehen innen wirklich wie Feigen aus.

opuntia fruit

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Columbia Road Flowermarket

Der Blumenmarkt in der Colombia Road im Osten Londons… Farbexplosionen und großes Durcheinander von Stimmen, Tüten, Händen und Hüten.

Hier ein paar Ansichten:

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London im August, Besuch bei Roots and Shoots: Seit 32 Jahren besteht dieser Garten inmitten des Stadtteils Lambeth. Gründerin Linda Phillips führt mich auf verschlungenen Wegen durch ein Labyrinth von Beeten, Wildwiesen und Apfelspalieren. Das Biotop von Roots and Shoots entfaltet sich auf weniger als einem halben Hektar ehemaligen Industrielands inmitten der Stadt. Begonnen als ein Community-Projekt, wird der Garten inzwischen von einer Reihe Stiftungen, Wohltätigkeitsorganisationen und der Stadt London unterstützt. Roots and Shoots bietet benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit sich neue Fähigkeiten anzueignen, arbeitet mit Schulklassen und internationalen Umweltorganisationen zusammen, fördert Nachbarschaftsaktivitäten und ist unermüdlich in seinem Bestreben die Welt und das Denken zu begrünen.

Auch sonst war Datscha Radio in London nicht faul und daher in Kürze auf diesem Blog:

– Audiowalk durch Roots & Shoots inklusive Besuch der Drachenhöhle + Galerie
– Audiowalk Blumenmarkt Columbia Road + Galerie- Gespräch Wildblumengarten des Naturkundemuseums

Webseite: Roots and Shoots

Fotos: Gartentor, Ansicht Garten, schlafender junger Fuchs bei Teich, Guave in “Paradise Corner” (in memoriam William Blake)

View Roots&Shoots: gate to the garden  View Roots&Shoots: flowers View Roots&Shoots: sleeping fox  View Roots&Shoots: paradise corner

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Knight of the Golden Globes

[Übersetzung folgt]

Australian Beauties reconnects to the work of German botanists travelling Australia since the 50s of the 19th century. Namely the work of Ferninand von Müller was vital for the botanic culture of Australia: Not only did he discover a great number of plants and became the renowned director of the Melbourne Botanic Gardens in 1857. Even before that he started on the most extensive collection of pressed plants in Australia for a herbarium that still forms the core of the present “plant library” of the Botanic Gardens.

Australian Beauties is a “roadside herbarium” currently featuring 23 pressed plants from Australia, provided with reinvented names, but real situational descriptions and observations on the nature of the specific plant. The work draws on the spirit of discovery which forms such a great part of Western culture – and defies it at the same time in counteracting the “laws” of taxonomy, scientific soberness and order. The grit of the road still sticks to the pressed specimens. Some look ravished, some are just blossoms without stems or leaves, others have faded, unrecognizable colours… with the discoverer occasionally failing to remember the exact location (a gravelled parking lot on the A3, Tasmania). Australian Beauties hovers on the brink between the factual and the imaginary and between irony and wonder. The images are commented in English and German and will form a printed publication presented probably in 2017.

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