¡Hola Jardineros! Machen wir einen Spaziergang mit Alberto Peralta zu “Esta es una Plaza” in Madrid, einem Gemeinschaftsgarten in der Nähe des Medialab Prado. Die Wolken hängen heute tief, die Leute kuscheln sich unter ihre Regenschirme, doch hier in der Calle Doctor Fourquet, 24, ist die Luft erfüllt von Sägegeräuschen, Gesprächen und dem Platschen der Schuhe in sandigen Pfützen.
Der Gemeinschaftsgarten “Esta es una plaza” bestand fast 40 Jahre als páramo (städtische Brache). Vor 10 Jahren beschlossen die Einheimischen, sie in einen Garten zu verwandeln. Es gab, wie Alberto mir erzählte, sogar finanzielle Unterstützung seitens der Stadt für die Gärtner, aber diese entschieden so unabhängig wie möglich zu bleiben … also ist sogar noch etwas Geld übrig. [unglaublich!!!]
Der Garten ist etwa 1000 Quadratmeter groß und umgeben von bemalten Backsteinmauern. Darin stehen neben einem halben Dutzend junger Obstbäume und sorgfältig gepflegter Beete auch mehrere in Handarbeit konstruierte Bauten für die Arbeit, Mahlzeiten und Schutz vor Wind und Regen. Es gibt auch einen Spielplatz und sogar ein Theater in hinteren Teil des Gartens. Die Kerngemeinde zählt etwa 30 aktive Mitglieder, aber nicht alle sind Gärtner. Einige kümmern sich um Beetumfassungen und Bauten, andere meistern die Logistik oder auch die Außenküche oder beides, wenn es darum geht, die Früchte des Gartens untereinander zu teilen: Im Sommer und Herbst werden regelmäßig Mittags- und Abendessen organisiert.
Auffallend sind die Wandgemälde und Graffitis, die ebenfalls aus der Gemeinschaftspraxis dieses Gartens hervorgehen: Wer zu “Esta es una Plaza” beitragen will, tut dies, indem er seine/ihre Idee vorstellt – und bekommt dann (in den meisten Fällen) einen Zeitraum und Ort zur Verfügung gestellt um sie zu realisieren. Die Künstler*innen dürfen bis zu 6 Monate an ihrem Werk arbeiten. Die große Holztafel, die die Sechsfüßler unserer Gärten illustriert, wurde vor übrigens vor 4 Jahren von einer Biologin namens Zeeba geschaffen. Ähnlich freie Arrangements gelten für Workshops, Konzerte und Theaterstücke … und sicherlich verdanken auch einige der überall verstreuten DIY-Gartenkunstwerke ihre Existenz dieser freizügigen Praxis.
Eine Besonderheit des Orts ist der Kakteengarten, der von Antonio Alfaro entworfen wurde und seitdem liebevoll von ihm gepflegt wird. Hunderte sorgfältig angeordneter Exemplare leben hier auf drei Steinterrassen, in Gemeinschaft mit weiteren Sukkulenten und – wie ein zweiter Blick offenbart – einem “Club” unaufdringlich charmanter Artefakte … una lagartija (Eidechse) … un erizo (Igel) … und mehr. Das erstaunliche botanische Wissen, das sich in der Kakteenlandschaft zeigt, erklärt sich schnell: Antonio ist Mitglied der “Cactófilos” oder mit anderen Worten der ASOCIACIÓN CACTUS Y SUCULENTAS DE MADRID :)
Weitere Radio-Gardening-Nachrichten in den nächsten Tagen und Wochen. Definitiv bevorstehend ist dieser Open Call:
- Ein internationales Kurzfilmfestival über Urban Gardening!
- Humus Film Festival beginnt am 16. März 2018
- In Madrid in “La Casa Encendida”
- Open Call bis 5. März
Dank an Alberto für diesen Tipp!
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