Datscha Radio Logo
Archive
Author Archive

Notiz #03, 2. Mai 2014

Für die Besucher aus der Region sind die Bad Nauheimer Landesgartenschau von 2013 und vor allem die Budesgartenschau in Koblenz Richtschnur ihrer Erwartungen und Erfahrungen:

„Also wir ham da nen Parkplatz gesucht… foschtbar. kaa Hinweis, wenn ma von ausserhab kommt, nee, des war letztes Jahr, in Bad Nauhaam, ganz annners. Und Koblenz! Des müssen die doch logisch hinkriege, des mit dem System.“ (Paar aus dem Umland. ca Mitte 50, Mann regt sich auf)

„In Koblenz, ja, da war mehr… also mehr Blumen und so.“

Notiz #14 6. Mai 2014,

Die Besucher sind geneigt, die Radiostation als eine offizielle Instanz der Landesgartenschau zu sehen:

„Sie sind doch hier das Radio,ne? Also ich hab hier vorhin, auf der Herrentoilette, ich hab da ne Kamera gefunde: Also, wo Sie hier Radio mache, ich geb das am Eingang ab, aber Se könne es durchsage? Könne Se? Herrentoilette da vorn!“

(Mann, ca Mitte 50, zu einer Gruppe gehörig, Kamera eine Canon Ixus, älteres Modell.)

Notiz #2, 5. Mai

Ästhetik und Urteil, Floristenzelt: Die Besucher sind meist Paare und ältere Damen in Trupps. Einer Kritk der Gestecke wird meist ausgewichen, postive Meinungen bleiben allgemein. Der Konnex mit Wissenschaft wird nicht explizit wahrgenommen, die Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf die Besonderheiten, das Außergewöhnliche. Fachleute bilden eine Ausnahme – und halten mit ihrer Meinung auch nicht hinter den Berg:

 „Ja, also, alles sehr sehr schön! Nee, ich kann gar nicht sagen, was mir da am besten gefallen hat. Ganz außergewöhnlich!“ (Frau, Ende 40, kam vom Floristenzelt zum Studio)

„ Na ja, also Geschmackssache bei so’n paar…“ (Mann, aus Gießen, ca Mitte 40 mit Begleiterin)

„ Also, ich kann diese Röhrchen nicht mehr sehen! Was soll das? Man glaubt, ohne Röhrchen können die Floristen nichts mehr machen…“ (Fachbesucher, Mitte 50, Interview im Studio)

 

Notiz #8, 6. Mai 2014

Zu den Schaugräbern. Grabgestaltung an sich scheint immer noch eine Angelegenheit der Frauen zu sein. Sie sind es, die am ehesten von „Anregungen“ und „Ideen“ sprechen. Männliche Besucher verweisen eher auf das allzu Phantasievolle und tendieren zu den schlichteren Designs. In der Regel fällt der Satz: „Aber ich brauch das nicht, ich hab da schon vorgesorgt“. Die Frage, ob die Schaugräber als „unheimlich“ empfunden werden, wurde bislang durchgehend verneint (ca. 11 Personen gesprochen).

Read More
on radio aporee
datscharadio field recordings on radio aporee

radio aporee ::: maps – Gießen, Deutschland
Feldaufnahmen vom Gelände der Landesgartenschau und darüber hinaus: Interkultureller Garten am Funkturm.

Read More

Dr. Hans-Günter Lerch zu Gast bei Datscharadio: Manisch ist eine in Gießen und Umgebung als Soziolekt gesellschaftlicher Randgruppen entstandene regionale Variante des Rotwelschen. Es handelt sich um einen auf der Grundlage des örtlichen mittelhessischen bzw. Wittgensteiner Dialekts gebrauchten geheimsprachlichen Sonderwortschatz.

Edited by Pit Schultz/Gabi Schaffner

Read More

Urban Noise Garden – Dirk Hülstrunk

Unter Brücken – Akustische Zwischenräume im Frankfurter Grüngürtel.
Urban Gardening – Kunst, Politik oder neuer Freizeitspass der kreativen Klasse.

Natur und Stadt, das ist immer auch ein Zusammenprall von technischen, menschlichen und natürlichen Klängen. An keinem anderen Ort wird dies deutlicher als unter den Verkehrsbrücken, die den Frankfurter Grüngürtel zahlreich durchschneiden. Der Frankfurter Autor und Audiokünstler Dirk Hülstrunk nimmt die Klänge dieser Brücken auf und erzählt ihre Geschichten. Die Brücken fungieren als Klangräume, die Umgebungsgeräusche formen, verformen und verstärken. Wer diese Klänge nicht nur als Störklänge interpretiert, kann bei genauem Zuhören eine faszinierend vielfältige und vielschichtige Klangwelt erleben.
Dazu hat Hülstrunk Gespräche mit Aktivisten der Frankfurter Urban Gardening Szene geführt, die einen Einblick in diese hierzulande noch junge Szene bringen.

https://soundcloud.com/rebootfm/datscharadio-dirk-huelstrunk

Edited by Pit Schultz.

Read More

P1170959

8. Mai: Ausflüge in die Rabatten. Galerie der botanischen Proben von Wildwiese 1, unweit des Blumenschauzeltes. Eine mit nordamerikanischen Arten “gepimpte” Wildwiese.

Status: in Arbeit.

Read More

Ja, er singt wie Sinatra – und das sogar in strömenden Regen: Herr Augst mit DEIN LIED.

Editiert von: Pit Schultz

Read More

Datscharadio-Sendungen bei reboot.fm, dem freien Berliner Künstlerradio:

 

 

Read More

Das Wetter: regnerisch. Himmel bedeckt. Temperatur: 6,8/15,2 Grad. Niederschlag: 5,6 l/m2. Sonne 1,5 Std.

08_bot_work

10 Uhr: allein im Studio. Ordnung, sortieren, Installation des Scanners. Mails.

11 Uhr: Wildwiese in Nähe des Floristenzeltes, Sammeln der Specimen. Ausbeute: etwa 15 verschiedene Arten, darunter die Hainblume, ein Annuales, nie gesehen vorher.

Scannen… sichern, scannen. Das Millimeterpapier wellt sich. Erster Vergleich mit Scans aus Berlin: 300 Euro Unterschied machen sich bemerkbar. Enttäuschung. Erhöhen der dpi auf 600 bringt: Nichts.

Mail und Telefonat: Herr Claussen von Entente Florale: Verabredung auf 15 Uhr

10:27 Annährung einer Kitagruppe an den Caravan. LAUT! Schlecht erzogene Kinder, oder sind die jetzt alle so grabschig? Schon niedlich, schreien aber ins Mikrofon. Klanglich an sich: „Test Test Test!“.

Gegen 13:20 Uhr ein älterer Herr. Radio wird erklärt. Aha, toll. Er soll ein Dokumentationsfoto machen, der vierte Anlauf klappt ungefähr… frage mich, wie er dazu kommt meine Nase zu fotografieren, wenn es um die Pflanzen auf dem Scanner geht.

15:24: Herr Claussen. Interview über Entente Florale, seine Arbeit, Bahnhofsbegrünung Wiesbaden, Gartenschau hier und früher Bad Nauheim, Wunschbadewannen, Rabatten, Zukunft, Gestecke, Auftragsvergaben, Kritik an Eventkultur. Alles in allem eine gute Stunde.

Regen, Regen. Sammeln von Zierrabatte südwestlich des Caravans. Gefranste Tulpen, Opulenz in Übergröße. Passen nicht auf den Scanner… Luft feucht, Pflanzen und Papier feucht, Leute mit Regenschirmen draußen.

18 Uhr: Gang zum Quellgarten. Distel, Sterndolde, Iris, Traubenkopf (der lat. Name viel schöner: Selene uniflora), Wolfsmilch, Zwergweide (?). Noch 2 weitere Rabatten, alles ziemlich rosa oder gelb. Originell, original, ordinär? Scannen. Die Abendkühle kommt und der Abendrasenmäher. Zum ersten Mal höre ich die Nachtigall allein…

Gegen 20:00: Aufräumen, einräumen. Abbau Tisch und Bänke, Flaschen, Müll. Arrangement Pflanzen. Check Stream und Lautsprecher. Mikrofonaustausch. Hungrig. Einpacken. Draußen ein letzter Blick. Durchatmen.

Letzter Blick durchs Fenster

 

 

 

 

 

Read More